Arabica Hochland Kaffee

Diese Kaffeesorten werden auch als Java Kaffee oder Bergkaffee bezeichnet. Wirtschaftlich betrachtet handelt es sich hierbei um die bedeutendste Kaffeepflanze. Arabica Hochland Kaffee lässt sich der Familie der Rötegewächse zuordnen und ist an seinem spezifischen Erscheinungsbild und seinem aromatischen Geschmack zu erkennen. Wir blicken hinter die Kulisse dieser interessanten Pflanzen, ihrer Herkunft und einer aromageschützten Zubereitung.

Herkunft und Aussehen der Pflanzen

Arabica Hochland Kaffee ist zunächst einmal ein Strauchgewächs, das sich bis zu einer maximalen Höhe von 5 m aufrichten kann. Auf den ersten Blick wirken die Blätter wie ganz normales Laub. Sie sind auch ähnlich an den Zweigen angeordnet. Eine glänzende und dunkelgrüne Färbung und ein spitz zulaufendes Ende bilden die typische Form. Die Blütenstände sind äußerst kurz, sodass ein Blütenstand ca. drei Blüten enthält. Im direkten Vergleich kommt der Blütenstiel auf die geringe Länge von gerade einmal 4 mm.

Arabica Hochland Kaffee - die Kaffeepflanze unter der Lupe

Das eigentlich Interessante für uns ist die Kaffeekirsche, die eine längliche Form aufweist. Wir haben es hier mit einer roten Steinfrucht mit fünf Kammern zu tun, der überwiegende Teil weist jedoch 2-3 Kammern auf. Die begehrten Kaffeebohnen verstecken sich im Inneren und sind die Samen dieser Kirschen.

Älter als das Christentum: Äthiopischer Arabica Hochland Kaffee

Arabica Hochland Kaffee hat seinen Ursprung im Südwesten von Äthiopien und entwickelte sich vor 10.000 - 15.000 Jahren als Hybrid aus zwei verschiedenen Sorten. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der gegenwärtige Bestand der Wildpflanzen enorm zurückgehen wird, sodass sie gerade in Äthiopien bis zum Jahr 2080 bis zu 85 % verschwunden sein werden.
Deshalb wird Arabica Hochland Kaffee heute auch in den Subtropen und in den Tropen angebaut, auch wenn dieser sensiblen Pflanze hohe Temperaturen eigentlich gar nicht so gut bekommen.
Archäologen und Geschichtswissenschaftler gehen davon aus, dass der Gebrauch von Arabica Hochland Kaffee als Genussmittel eigentlich schon älter als das Christentum ist. Man hatte zunächst einmal keinen Kaffee, sondern Tee aus den Blättern zubereitet. Noch heute beobachtet man in vielen traditionellen Dörfern von Äthiopien, wie die Frauen für die Familie diesen typischen Tee zubereiten. Ein Grund dafür mag sein, dass die Kaffeebohnen an sich eigentlich kaum Aroma enthalten und sogar unangenehm sauer schmecken. Das könnte der Grund gewesen zu sein, warum die eigentlich so kostbaren Samen zunächst einmal gar nicht beachtet wurden. Man geht zudem davon aus, dass im Jemen das Verfahren des Röstens und des Zermahlen erfunden wurde. Wie wir wissen, bildet das die Grundlage für jeden aromatischen Kaffee.

Wie die Ägypter aus der Bohne den Kaffee zauberten?

Es waren wieder einmal die Ägypter, die es verstanden den arabischen Kaffee, wie sie ihn nannten, zu einem anregenden und koffeinhaltigen Getränk zu verarbeiten. Später gelangte die Kaffeetradition auch zu den Türken. Mit Einsetzen des internationalen Handels auf den Seewegen gelangte der Kaffee auch auf die Schiffe der Seefahrer, die diesen erst nach Indonesien brachten und als Java Kaffee verkauften. Noch heute wird in diesen Breitengraden vom Kaffee aus Java gesprochen. Eine erste Veröffentlichung des Arabica Hochland Kaffee in die wissenschaftliche Literatur erfolgte erst im Jahr 1753 durch Carl von Linne, dem Urvater der botanischen Taxonomie (Klassifizierung von Pflanzen) der unsere Kaffeepflanze als Coffea Arabica in seine "Species Planatarum" aufnahm.

100 % Arabica Hochland Kaffee

Im Prinzip ist vom Arabica Hochland Kaffee die Rede, wenn die Pflanzensträucher zwischen 800 bis 2000 m Höhe gereift sind. So können sich alle Kaffeesorten, die über 1500 m reifen, reiner Hochland Kaffee nennen. Die feinen und nuancenreichen Aromen sind vor allen Dingen dem milden Klima und den schattigen Höhenlagen zu verdanken. Im direkten Vergleich zu den tiefer liegenden Regionen benötigen die Bohnen hier ungefähr neun Monate Reifezeit. Das sind mehr als vier Monaten länger als im Flachland, was sich angenehm in der  Aromenvielfalt des Geschmacks bemerkbar macht.

Was macht Arabica Hochland Kaffee so einzigartig?

Guter Arabica Hochland Kaffee lässt sich zweifelsohne mit der Weinauslese vergleichen. So spielen nicht nur die Anbauregion, sondern auch der Boden und seine Nährstoffe eine ausschlaggebende Rolle bei der Zusammenstellung der Aromen. Der sorgfältige Anbau und die hingebungsvolle Verarbeitung bilden somit die Voraussetzung für eine wirklich gute Tasse dampfenden Kaffees.

Arabica Hochland Kaffee wächst mittlerweile auf der ganzen Welt. Dennoch steht nur ein ganz schmaler Gürtel direkt am Äquator für den Anbau zur Verfügung. Insbesondere in den Hochebenen von Afrika in Äthiopien als zweithöchste Region des gesamten Kontinents baute man den ursprünglichen Hochland Kaffee an. Hier haben die Kaffeebohnen ihren Ursprung. Im Gegenzug versammeln sich rund um den Mount Kenia im Nachbarland auf 2100 m Höhe unendlich viele Pflanzen auf den Plantagen, die einen würzigen und doch ausgeglichenen Kaffeegenuss versprechen.

Arabica Hochland Kaffee auf der ganzen Welt

  • In Lateinamerika gilt vor allen Dingen Mexiko mit der Sierre Madre de Chiapas als das Herz des Kaffeeanbaus.
  • Costa Rica, Brasilien und Kolumbien offenbaren ebenso positive Eigenschaften und Bedingungen für echten Kaffeegenuss.
  • Geht unsere Kaffeereise nach Asien, so kommen wir in Papua Neuguinea an - noch konkreter in der Region von Purosa. Hier ist es vor allen Dingen der mineralreiche, vulkanische Boden, der optimale Voraussetzungen für echten Hochlandkaffee mitbringt. Zudem herrscht hier über das ganze Jahr hinweg der feuchtwarme Monsun mit seinem idealen Klima, um einen ganz eigenen Kaffeegeschmack herauszubilden.
  • In Jamaika baut man entlang der Blue Mountains Hochland Kaffee an. Hier dauert die Reifezeit etwas länger, da häufig Nebel und feuchtwarmes Wetter vorherrscht. Daraus entwickeln sich Kaffeekirschen, die ein intensiv süß-saures Aroma in sich tragen und auf einen stattlichen Preis von sage und schreibe 70 € pro 500 g kommen.
  • Auch Hawaii überzeugt mit optimalen Bedingungen für den Kaffeeanbau. Hier befinden sich die Plantagen vor allen Dingen auf den Hochebenen der Vulkane, die dafür sorgen, dass der Kaffee ein wuchtiges Aroma enthält. 

Erfahrung und Know-how: Anbau und Ernte von Arabica Hochland Kaffee

Wo auch immer auf der Welt Arabica Hochland Kaffee angebaut wird: Gepflückt wird jede einzelne Kirsche von Hand. Von den Fermentationsprozessen bis zur anschließenden Trocknung trägt jeder einzelne Schritt zu einem unvergleichlichen Aroma bei und setzt eine jahrelange Erfahrung und Know-how voraus, die nur die besten Kaffeebauern des Landes mitbringen.

Fairer Kaffeehandel rettet Menschenleben

Insbesondere faire Handelsbeziehungen und Arbeitsbedingungen vor Ort bilden eine grundlegende Basis für einen erfolgreichen Transport des kostbaren Kaffeeguts nach Europa und Deutschland. In dieser Verbindung ist auch der National Coffee Fund zu nennen, eine Organisation und ein Zusammenschluss, der den Kaffeebauern vor Ort eine Abnahmegarantie zu einem Mindestpreis zusichert. Auf diese Weise bleibt das spezifische Wissen rund um den Arabica Hochland Kaffeeanbau erhalten und die regionalen Bauern können in ihr eigenes Unternehmen und in die Plantagen investieren, ohne dabei ein existenzielles Risiko eingehen zu müssen.

Fair Trade Arabica Hochland Kaffee

Die Anzahl der bewussten Genießer steigt kontinuierlich, denen bei Kaffee nicht nur Aroma und Geschmacksfülle wichtig sind, sondern auch faire Handelsbedingungen für die Kaffeebauern. Mittlerweile kennen immer mehr Verbraucher das Fair Trade Siegel, das insbesondere für Kaffeebohnen und Kaffeepulver vergeben wird. Diese Vereinigung hat ihren Ursprung in Costa Rica und ermöglicht die Basis für einen fairen Handel. Auch hier handelt es sich um einen Zusammenschluss von Kleinbauern, die für ihren Kaffee existenzsichernde Preise veranschlagen, die angemessene Löhne und Sozialstandards sichern.
 Fair Trade hat sich auch positiv auf das Image von Arabica Hochland Kaffee ausgewirkt, sodass es Verbraucher nun selbst in der Hand haben, welche Anbaubedingungen und Handelsbeziehungen sie unterstützen wollen. Kaffeesorten mit diesen Zertifikaten können Sie über das ganze Jahr genießen. Viele Händler und Lieferanten konzentrieren sich auf erstklassige Anbaugebiete und faire Bedingungen vor Ort, um die mehr als 800 Aromen einer der komplexesten Kaffeesorten zusammenzufassen. Aus einem sinnvollen Zusammenschluss aus Anbau und Verarbeitung sowie Röstung entstehen die edelsten Kaffeebohnen, die einen unnachahmlichen Genuss in jeder Tasse versprechen. Insbesondere wenn Sie tagtäglich Kaffee trinken und ein echter Kaffee-Fan sind, sollten Sie sich das Aroma von Arabica Hochland Kaffee auf keinen Fall entgehen lassen.

Arabica versus Robusta-Pflanze

Der größte optische Unterschied zwischen beiden Pflanzen ist gewiss ihre Größe: So wächst die Robusta Pflanze bis zu 10 Meter hoch, während die Arabica Pflanzen selten mehr als 6 Meter misst. Recht ähnlich sehen bei beiden Blätter und  Blüten aus. Länglich-elliptisch die Blätter und fünf- oder mehrzählige Blüten mit leichtem, jasminartigen Duft.  Die Bohnen der Robusta zeichnen sich durch ihre kräftige Farbe aus und sind koffeinhaltiger als die der Arabica-Pflanze. Der größte Unterschied zeigt sich aber in ihren Ansprüchen, daher unterscheiden sich auch die Anbaugebiete stark: Echter Arabica Hochland Kaffee wächst auf bis zu 2000 Höhenmetern bei 15-20 °C. Robusta gedeiht auf bis zu 300 Höhenmetern und verträgt dabei bis zu bei 36 °C.  

Arabica Hochland Kaffee und Robusta im direkten Vergleich

  Arabica Hochland Kaffee Robusta Kaffee
Koffein 0,8 - 1,5% 1,7 - 3,5%
Anbauhöhe 800 - 2000m 300m
Temperaturen 18 - 20°C 26 - 36°C
Bedarf an Wasser bis zu 2000mm auf den Quadratmeter jedes Jahr bis zu 2000mm auf den Quadratmeter jedes Jahr
Luftfeuchte hoch bei 100%
Boden tief tief und humusreich
Geschmack Blume, durstig und Frucht dick bitter und rau

 


Damit eine Kaffeepflanze auch wirklich wachsen kann, benötigt sie einen optimalen Boden, der besonders tief, locker und durchlässig ist. Die Zusammensetzung der Bodenverhältnisse geht auf

  • Kalium,
  • Phosphorsäure und
  • Stickstoff zurück. 

Auf diese Weise entsteht eine reichhaltige Humusschicht, die für einen schnellen Wuchs sorgt. Tatsächlich bildet auch der Koffeingehalt einer der größten Unterschiede, sodass hier leicht eine Differenz von über einem Prozent entsteht. Darüber hinaus weisen die Robusta Bohnen mehr Chlorogensäure auf, die bei sensiblen Menschen vor allen Dingen irritierend auf den Magen wirken.  Schonendes Rösten bewirkt, dass Arabica Hochland Kaffee wohl zu den bekömmlicheren und leichtesten Kaffeevariationen gehört, die selbst Menschen mit sensiblem Magen meist problemlos vertragen.

Warum setzen Gourmets auf Kaffee?

Hochwertige Weine sind ideale Begleiter eines festlichen Menüs. Doch auch der Kaffee mit seinen unterschiedlichen Aromen wurde von Gourmets längst als ideale Ergänzung zu herzhaften oder süßen Gängen entdeckt. Der facettenreiche Charakter und die immer bessere und differenziertere Qualität verbinden sich harmonisch mit kulinarischen Genüssen. Aromen, Intensität und Flexibilität im Hinblick auf Kombinationen gelten als der Schlüssel zum Erfolg. So kann Kaffee zu den folgenden Lebensmitteln und Speisen ohne Weiteres kombiniert werden:

  • Käse,
  • Sojasauce,
  • Erdbeeren,
  • Rindfleisch und Sesam 

 

Spitzenköche sprechen vom Foodpairing und einer neuen Chance wunderbarer Kreationen, die aus einem Kaffee und einem Gericht eine kulinarisch spannende Zusammenstellung kreieren. Auf diese Weise wird Arabica Hochland Kaffee ebenso wie Wein zu einem außergewöhnlichen Begleiter. Zudem bestechen mittlerweile die Kaffeesorten aus den Hochebenen mit zum Beispiel einzigartigen Aromen und Geschmäckern aus Getreide nach der Röstung. Das verspricht eine wirkliche Aufregung auf dem Gaumen. Sie schmecken

  • Pfeffer
  • Muskat
  • Schokolade und
  • Nelke ebenso wie
  • Vanille und Beeren 

 

die sich allesamt wunderbar mit einer duftenden und dampfenden Tasse Kaffee verbinden.

Vorteile von Arabica Hochland Kaffee

Die exklusiven Kaffeesorten zeichnen sich durch einen unvergleichbar leichten, blumigen und fruchtigen Geschmack aus. Dazu punkten sie mit einem sehr geringen Koffeingehalt und einer leichten Bekömmlichkeit. Hochwertige und exklusive Kaffeesorten eröffnen vielseitige Möglichkeiten - nicht nur für Gourmetköche - auch im Alltag auf bekömmlichen Weise neue Geschmackserlebnisse zu kreieren, die die Sinne verzaubern.

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